Völlig im Kaufrausch oder komplett durchdacht, von Impulsen getrieben oder vom Kontostand aufgehalten…oder doch nur der Werbung zum Opfer gefallen. Die Rede ist seit Jahren von „Käufertypen“ oder auch „Einkauftypen“. Aber was ist damit gemeint? Welche Bedeutung hat mein „Kauftyp“?
Eins steht fest: wir sagen alle nicht nein, wenn wir weniger Geld ausgeben müssen, weil die Hose bei Händler X günstiger ist als bei Händler Y. Oder vielleicht doch nicht?
Auf der einen Seite lassen wir uns von vermeintlich ausgefallenen Werbekampagnen nur noch schwer beeindrucken, interessieren uns nicht für leere Versprechen, denn wir sind gut informiert über Preis und Vergleichsangebote. Auf der anderen Seite sind wir aber bereit, für Kaffee und Kuchen am Markusplatz in Venedig mehr zu bezahlen, als beim Bäcker um die Ecke. Kurz gesagt: wir sind „unberechenbar“ für die Unternehmen und Händler geworden, denn wir handeln nicht mehr unbedingt „logisch“ – auf den ersten Blick zumindest.
Die Firma Vocatus hat es trotz all der Unberechenbarkeit geschafft, ein grobes Raster aufzustellen, in welchem sie fünf Typen von Käufern definieren.
Laut diesem Raster würde zur Gruppe der dynamisch preisbereiten Käufer gehören. Ich habe also eine klare Preisvorstellung, bin allerdings bereit, aus Qualitativen-, Marken- oder Imageaspekten von dieser abzuweichen.
Ganz im Gegenteil dazu der Schnäppchenjäger. Er ist lediglich auf der Jagd nach dem besten Angebot und dadurch nicht immer auf die beste Qualität bedacht. Für ihn entscheidet das Angebot.
Zu den hingegen weniger flexiblen Typen gehören der Ängstliche und der vergleichsscheue Gewohnheitskäufer. Während letzterer sich wenig mit dem Angebot befassen möchte und aus Gewohnheit immer wieder zu denselben Produkten bzw. Marken greift, ist der ängstliche Käufertyp immer auf der Hut. Er hat Angst, „abgezockt“ zu werden und fühlt sich daher bei simplen Preisstrukturen und Preisgarantien am wohlsten.
Und schließlich wäre da noch der abgeklärte gleichgültige Käufer. Er kann den Herangehensweisen der andern Käufertypen nichts abgewinnen. Für ihn ist nicht der Preis entscheidend oder die Marke, er nimmt einfach das, was sich im Augenblick des Kaufes „richtig“ anfühlt. Ohne viel nachzudenken. Einfach aus dem Bauch heraus.
Klingt ja recht übersichtlich, oder? Doch ganz so eindeutig klappt das dann doch nicht mit der Einordnung. Industrie und Handel beobachteten in der Vergangenheit, dass nicht nur unser Kauftyp Einfluss auf unser Kaufverhalten hat, sondern auch die entsprechende Situation, in der wir uns zum Augenblick des Kaufes befinden. An einem konkreten Beispiel festgemacht, kann das bedeuten, dass wir beim Lebensmitteleinkauf nur zu den Markenprodukten greifen, wenn sie im Angebot sind. Beim Wochenendbummel in der Stadt sin wir dann aber bereit für eine qualitativ hochwertige, idealerweise noch unter fairen Bedingungen produzierte Jeans mehr zu zahlen, als wir eigentlich geplant hatten.
Zusammengefasst bedeutet das also, wir sind die Generation der „smart Shopper“. Bei der Deckung unserer Grundbedürfnisse sparen wir so gut es geht. Darüber hinaus sind wir aber bereit, mehr zu bezahlen, wenn die Qualität stimmt.