Einmal den Jackpot gewinnen. Für den Rest des Lebens ausgesorgt haben, nie mehr arbeiten gehen, nie mehr Sorgen ums Geld machen müssen – wer würde da schon nein sagen. Aber die Wahrheit sieht oft leider anders aus.

Wie die Beratungsstelle „automatisch Verloren“ veröffentlichte, haben nur knapp ein Drittel der pathologisch Glücksspielenden das Glück, ihre „Spielerkarriere“ schuldenfrei zu beenden.

Für ca. 16 Prozent der Spielenden sieht es jedoch schlecht aus: Sie sind mit mehr als 25.000 Euro verschuldet.

Wenn wir dann beispielsweise von einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 1:140 Millionen (Eurojackpot) ausgehen, wird auch schnell klar, woran das liegt.

Doch sind lange nicht nur Erwachsene vom Thema Glücksspiel betroffen. Der Prozentsatz an Personen, die schon mal mit Glücksspielen in Berührung gekommen sind steigt zwar mit zunehmendem Alter, allerdings haben laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bereits 37,8 Prozent der Jugendlichen im Alter von 16 bis 17 Jahren schon Erfahrungen mit Glücksspiel gemacht.

Doch wie weit ist es vom „gelegentlichen“ Spielchen bis zur gefährlichen Sucht?

Die Suchthilfe „Die Boje“ hat hierfür drei Stadien definiert:

Im ersten Stadium, dem Anfangsstadium, entwickelt sich aufgrund diverser Gewinne die Illusion, dass das eigene Können positive Auswirkungen auf das Spiel oder viel mehr auf das Gewinnen hätte. Verluste werden anhand simpler Erklärungen heruntergespielt. Besorgniserregend wird es jedoch, wenn immer häufiger und immer selbstverständlicher größere Beträge „verzockt“ werden.

Das zweite Stadium wird als Gewöhnungsstadium beschrieben. Hier wird zunehmend mit geliehenem Geld gespielt. Egal, ob das Geld von der eigenen Familie, den Freunden oder der Bank kommt. Fatalerweise gehen die Betroffenen jedoch davon aus, sie würden früher oder später gewinnen, damit die Schulden abbezahlen und anschließend mit dem Spielen aufhören. Allerdings kommt es in den Regefällen nicht zum ersehnten Gewinn.

Im letzten Stadium, dem Suchtstadium, ist das Spielen zum Dreh- und Angelpunkt des eigenen Lebens geworden. Wer nicht vorher schon fachliche Hilfe aufgesucht hat, sollte diese spätestens hier in Anspruch nehmen.

Wenn Ihr selbst auf der Suche seid oder Hilfe für Betroffene in Eurem Umfeld sucht, könnt Ihr Euch an folgende Adressen wenden:

 

Schuldenberatung:

https://www.deutschland-im-plus.de/hilfebeischulden.htm

 

Suchtberatung / Beratung für Angehörige:

https://www.bzga.de/

https://www.spielen-mit-verantwortung.de/hilfe-und-unterstuetzung/

 

Abschließend noch was zum Nachdenken…Ist der wahre Glückspilz jetzt also derjenige, der immer gewinnt oder vielleicht doch eher derjenige, der ohne größere Schulden davonkommt?