iff-Überschuldungsreport: Pandemie verschärft Situation für Überschuldete
Als traurige Begleiterscheinung der Corona-Pandemie sind finanzielle Probleme in vielen Haushalten zu einem schwerwiegenden Problem geworden. Eine detaillierte Betrachtung bietet der Überschuldungsreport des Instituts für Finanzdienstleistungen, den die Stiftung Deutschland im Plus mit dem iff herausgebracht und heute bei einer Pressekonferenz vorstellt.
Die Folgen der Pandemie werden bei vielen Menschen auch in den nächsten Monaten finanziell weiter spürbar sein. Besonders gefährdet vor Überschuldung sind diejenigen mit einem geringen Einkommen und ohne nennenswerte Rücklagen. So fungierte Covid-19 als Katalysator von Ungleichheit und von der Ver- in die Überschuldung. In einer Sonderauswertung zu den Schuldnerberatungsstellen wird zudem deutlich: Für Überschuldete verschlimmerte sich ihre Situation durch einen schwereren Zugang zu Schuldnerberatungsstellen in Pandemiezeiten. Alarmierend ist auch, dass viele Schuldnerberatungsstellen selbst mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen haben – trotz steigenden Bedarfs.
Dies und auch die jährlich erhobenen Zahlen zu Überschuldungsursachen und beispielsweise den Altersstrukturen unterstreichen deutlich, dass die Angebote der Stiftung Deutschland im Plus wichtiger denn je sind:
Die kostenlose und anonyme Telefonhotline bietet Menschen in finanzieller Not ein erstes und damit frühzeitiges Gesprächsangebot von professionellen Schuldnerberaten. 2020 erhöhte sich die Anzahl der Ratsuchenden um rund 30 Prozent.
Vermeidbare Überschuldungsursachen sind insbesondere bei den unter-25-Jährigen überrepräsentiert. Fehlende finanzielle Bildung gilt bei Jugendlichen in jedem zehnten Fall (9,86 Prozent) als Überschuldungsursache. Mit den Online- und Präsenzworkshops in Schulen bietet die Stiftung jungen Menschen die Chance, sich frühzeitig dem Tabuthema Geld zu nähern sowie Tipps und Tools rund um das liebe Geld kennen zu lernen. Denn: Finanzkompetenz ist Lebenskompetenz und kann nachhaltig vor Überschuldung schützen.
Mehr Informationen rund um den iff-Überschuldungsreport 2021 gibt es hier