„Nichts zu verlieren?“ – Warum mit Sportwetten nicht zu spaßen ist

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 verspricht packende Spiele und zieht zahlreiche Fans an. Ein spannender Aspekt für viele ist die Möglichkeit, auf verschiedene Ereignisse zu wetten. Besonders bei Jugendlichen sind Sportwetten äußerst populär. Doch warum ist das so, und welche Gefahren birgt diese Beliebtheit?

Sportwetten bieten eine zusätzliche Dimension der Spannung und Unterhaltung während der Spiele, indem sie das Zuschauen durch die Wetten auf den Spielausgang aufregender machen. Zudem fördern Sportwetten das Zusammengehörigkeitsgefühl, da das Vergleichen von Wetten und das Teilen von Tipps zu einem verbindenden Erlebnis werden kann.

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit von Sportwetten bei Jugendlichen ist der einfache Zugang durch Online-Plattformen und mobile Apps. Mit nur wenigen Klicks können sie Wetten platzieren, ohne das Haus verlassen zu müssen. Viele Menschen, besonders diejenigen mit finanziellen Herausforderungen, werden besonders von der Vorstellung angezogen, mit einem geringen Einsatz große Geldgewinne zu erzielen.

Allerdings bergen Sportwetten auch erhebliche Risiken. Die Suchtgefahr ist hierbei besonders zu beachten. Der Nervenkitzel des Gewinnens kann dazu führen, dass Jugendliche immer häufiger wetten, um diesen Kick zu erleben. Finanzielle Probleme können entstehen, wenn sie Geld für Sportwetten ausgeben, das sie nicht haben oder das für andere Zwecke benötigt wird. Spielsucht beginnt dabei oft schleichend: Während viele Spieler:innen zunächst auf Begegnungen wetten, die sie selber verfolgen, beginnen sie im Laufe der Zeit, immer zufälliger zu wetten. Dabei wird oft auch auf Spiele gesetzt, die sie in keiner Weise schauen oder interessieren.  Übermäßiges Glücksspiel kann so auch zu Stress, Angstzuständen und anderen psychischen Gesundheitsproblemen führen.

Es ist daher entscheidend, dass Jugendliche sich der Risiken bewusst sind, die mit Sportwetten verbunden sind. Eltern, Lehrkräfte und andere Erziehungsberechtigte sollten auf die Gefahren hinweisen und junge Menschen dafür sensibilisieren.

Die EM 2024 sollte vor allem eine Zeit des gemeinsamen Jubels und der sportlichen Begeisterung sein. Indem wir die Risiken von Sportwetten erkennen und verantwortungsvoll mit ihnen umgehen, können wir dazu beitragen, dass dies so bleibt.

Autorin: Pauline Rösch

Hilfe und weiterführende Links:

Wenn du selbst Probleme mit dem Spielen hast oder dir Sorgen um eine angehörige Person machst, wende dich an das Beratungstelefon der BZgA. Das Beratungsteam ist unter der Rufnummer 0800 1 37 27 00 kostenfrei und anonym erreichbar. Mehr Infos unter www.check-dein-spiel.de

Eine Übersicht mit Anzeichen eines problematischen Spielverhaltens und Tipps für Angehörige gibt es hier.