Was Du über Dein Gap Year wissen musst

Gap-Year: Die Zeit zwischen zwei Lebensabschnitten

Ein Gap Year ist in der heutigen Zeit eher die Regel als die Ausnahme. Es bietet jungen Menschen die Möglichkeit, eine Auszeit zwischen zwei Lebensabschnitten zu nehmen, um sich persönlich weiterzuentwickeln. Die Gestaltung eines Gap Years ist dabei sehr vielfältig: vom Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), über Au-Pair-Aufenthalte bis hin zu Work & Travel-Abenteuern. Wenn du ein Gap Year im Ausland machen möchtest, ist eine gründliche Vorbereitung äußerst wichtig.

Die Kosten eines Gap Years

Ein Gap Year kann teuer werden, insbesondere wenn es im Ausland stattfindet. Die Kosten variieren stark je nach Art des Aufenthalts:

Studienvorbereitungsjahr: Du musst mit Semesterbeiträgen zwischen 185 und 330 Euro an staatlichen Hochschulen rechnen, private Hochschulen kosten zwischen 200 und 400 Euro monatlich.
Freiwilligendienst (Bundesfreiwilligendienst, FSJ und FSJ Kultur / Freiwilliges Ökologisches Jahr): Taschengeld und freie Kost und Logis decken den größten Teil der Kosten.
Auslandsaufenthalte: Flüge und Auslandskrankenversicherungen sind unverzichtbar, d.h. du musst du auf jeden Fall diese Kosten tragen. Bei einem Au-pair-Aufenthalt sind Kost und Logis frei, dazu kommt ein kleines Taschengeld. Ein Auslandspraktikum hingegen wird meist nicht bezahlt.
Sprachreisen: Zwei Wochen in Europa kosten zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Je länger und weiter weg die Reise ist, desto teurer wird es.
Work and Travel: Hier brauchst du ein Startkapital, um arbeitslose Phasen zu überbrücken (ein Monat kann schon mal bis zu 2.000 Euro kosten). Außerdem wird häufig ein Nachweis über finanzielle Rücklagen verlangt (z.B. 3.400 Euro in Australien).

Finanzierungsmöglichkeiten

Nicht jeder kann die Kosten eines Gap Years allein tragen, deshalb gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten:

Eigenes Vermögen oder Unterstützung der Eltern: Wenn du finanziell abgesichert bist, kannst du dich voll auf die neuen Erfahrungen konzentrieren.
Bezahlte Nebenjobs: Während des Aufenthalts im Ausland kannst du dir einen Job suchen. Wichtig: Du brauchst dafür oft ein Visum und eine Arbeitsgenehmigung.
Auslands-BAföG: Für ein Auslandsstudium kannst du Auslands-BAföG beziehen. Auch ein aufbauender Master wird nach deiner Heimkehr weiterhin gefördert, wenn du vorher schon BAföG bezogen hast. Dafür darfst du allerdings nicht älter als 35 Jahre sein.
Stipendien und Förderprogramme: Zahlreiche Programme wie der Europäische Freiwilligendienst , der DAAD oder ERASMUS+ unterstützen einen Aufenthalt im Ausland. Informiere dich rechtzeitig über die unterschiedlichen Programme und ihre Voraussetzungen.
Bildungs- und Studienkredite: Diese Kredite, z.B. von der KfW, helfen bei der Finanzierung, du musst sie aber später mit Verzinsung und Tilgung zurückzahlen. Mehr Infos dazu findest du hier

Wichtige Vorbereitungen für das Gap Year

Ein gut vorbereitetes Gap Year vermeidet unnötigen Stress und finanzielle Engpässe:

Offizielle Papiere und Versicherungen: Kranken- und Haftpflichtversicherung sind essenziell. Informiere dich über spezielle Bedingungen und Schutz im Ausland.
Konto und Kreditkarte: Ein deutsches Konto sollte als Basis bleiben. Prüfe die Konditionen für Auslandstransaktionen.
Kindergeld: Bei bestimmten Programmen wie FSJ oder FÖJ läuft das Kindergeld weiter. Bei anderen, wie Work & Travel, endet es meist.
Impfungen und Medikamente: Informiere dich rechtzeitig über notwendige Impfungen und plane genügend Zeit ein.
Visum und Handyvertrag: Viele Länder verlangen ein Visum. Innerhalb der EU gelten oft die gleichen Handytarife wie in Deutschland, außerhalb können hohe Kosten entstehen.

Übrigens: Die Verbraucherzentrale gibt Tipps und bietet die Möglichkeit, eine auf deine Pläne zugeschnittene Checkliste zu erstellen.

Fazit

Ein Gap Year ist eine wertvolle Zeit, die aber gut vorbereitet werden sollte. Nutze jede Gelegenheit, um Geld zu sparen und dir Fördermöglichkeiten zu sichern. Informiere dich ausführlich über die notwendigen Vorkehrungen und genieße dann dein Abenteuer.