Gemeinsam unterwegs: Klassenfahrten für alle Kinder!

Klassenfahrt – Was für viele Kinder große Freude bedeutet, kann anderen Sorge und Bauchschmerzen bereiten. Sie würden zwar sehr gerne mitfahren, wissen aber, dass die finanzielle Situation zuhause dies möglicherweise nur sehr schwer oder erst gar nicht zulässt.

Nicht nur, dass Klassenfahrten mit den steigenden Jahrgangsstufen immer teurer werden  – oft kommen auch noch Kosten für Eintritte, Zusatzverpflegung, Leihausrüstung (bei Skifahrten), evtl. Unterbringung bei Gasteltern und das Taschengeld für die Dauer der Klassenfahrt hinzu. Summen zwischen 500 EUR bis über 1.000 EUR sind da keine Seltenheit.

Viele Eltern fühlen sich ebenfalls zerrissen: Sie würden es ihrem Kind gerne ermöglichen mitzufahren oder mitzufliegen – wie aber finanzieren?

Die gute Nachricht:

Es gibt Möglichkeiten, diese Kosten nicht allein tragen zu müssen!

Bei nachgewiesener Bedürftigkeit gibt es z. B. finanzielle Unterstützung seitens des Staates:

Das Bildungs- und Teilhabepaket

Eine Leistung vom Jobcenter, für Menschen im Bürgergeldbezug oder auch jene, welche zwar kein Bürgergeld beziehen, jedoch nur über ein niedriges Einkommen verfügen. Ansprechpartner für das BUT ist das jeweilige Jobcenter.

Elternbeiratskasse

Wer das BUT nicht in Anspruch nehmen kann, sollte sich nicht scheuen, den Elternbeirat in einem vertraulichen Gespräch, um finanzielle Unterstützung zu bitten. Dieser hält Förder- und Spendengelder für genau solche Bedarfe in der Elternbeiratskasse vor.

An vielen Schulen spricht der oder die Elternbeiratsvorsitzende dieses Thema bei Elternabenden sogar selbst an, verweist dabei auf die Vertraulichkeit und dass man sich nicht schämen muss, Unterstützung zu beantragen.

Weitere Wege, wie die Teilhabe an der Klassenfahrt gelingen kann:

  • Anstatt teurer Geschenke zum Geburtstag und zu Weihnachten: Geld für die Fahrt schenken und Verwandtschaft und Freunde bitten, dies ebenfalls zu tun
  • Konsumverhalten überdenken (Haushaltsbuch führen und entdecktes Sparpotential konsequent für die Reise wegsparen)
  • Nicht mehr benötigtes über Flohmarkt/Internet verkaufen
  • Private Spendenaufrufe/Aktionen über einen Instagram-Account/oder Crowdfunding Plattformen (hier gibt es mittlerweile spezielle Plattformen für Klassenfahrten/Abiball u. a in Bezug auf Schule

Auch die Kinder können mithelfen:

  • Kinder-/Jugendzimmer ausmisten und nicht mehr benötigtes verkaufen
  • Schülerjob annehmen (Babysitten, Nachhilfe, Rasen mähen, Gassi gehen etc.)
  • Gemeinsames Spendenprojekte mit der Klassengemeinschaft starten wie z. B. Kekse/Kuchen backen und verkaufen, Auto-Wasch-Aktion oder Fahrrad-Reparatur-Tag anbieten, Pfandflaschen-Sammel-Aktion im Freundes- und Familienkreis sowie draußen in der Stadt (dabei tut man auch noch Gutes für die Umwelt)

Die Möglichkeiten sind also vielfältig – man muss manchmal nur etwas „Out of the box“ denken, um auf kreative Ideen und Lösungen zu kommen.

Aber Achtung:

Bei Bezug von Sozialleistungen werden Geldgeschenke für die Klassenfahrt leider auf den Regelbedarf angerechnet. In diesem Fall: Familie und Freude am besten direkt an die Schule überweisen lassen.

Viel Spaß auf der Klassenfahrt!

Autorin: Melanie Ries